Über den “End Child Sex Abuse Day”

Der “Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch” wurde 2015 vom Europarat initiiert. Er heißt europaweit “European Day on the Protection of Children against Sexual Exploitation and Sexual Abuse” oder kurz “End Child Sex Abuse Day”.

Das Ministerkomitee des Europarats hatte 2007 die Konvention zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch (Lanzarote-Konvention) verabschiedet. Die Lanzarote-Konvention sieht vor, dass sich die Staaten, die dieses Dokument ratifiziert haben, verpflichten, bestimmte Aktionen vorzunehmen, wie zum Beispiel sexuellen Missbrauch auch dann zu verfolgen, wenn er innerhalb der Familie oder im Ausland erfolgt, und Programme zur Unterstützung von Opfern einzuführen.

Das Ministerkomitee des Europarats hat im Anschluss beschlossen, mit dem “End Child Sex Abuse Day” an diese wichtige Arbeit anzuknüpfen. Wir brauchen diesen öffentlichen Tag um:

  • die Öffentlichkeit für die sexuelle Ausbeutung und den sexuellen Missbrauch von Kindern sowie für die Notwendigkeit, solche Handlungen zu verhindern, zu sensibilisieren;
  • eine offene Diskussion über den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch zu erleichtern und einen Beitrag zu leisten zur Verhinderung und Beseitigung der Stigmatisierung von Betroffenen;
  • die Ratifizierung und Umsetzung der Lanzarote-Konvention zu fördern - seit dem 1.4.2021 ist das Übereinkommen in allen Staaten des Europarates in Kraft.

Kurz-Video zum Aktionstag: Was ist der “Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch” und warum brauchen wir ihn?

 

Über die deutschen Beschwerdestellen

Wenn Sie im Internet auf illegale und für Kinder und Jugendliche problematische Inhalte stoßen, können Sie diese Online-Inhalte bei einer Internet-Beschwerdestelle kostenlos und auf Wunsch anonym melden. In Deutschland gibt es drei Internet-Beschwerdestellen: Sie heißen eco, FSM und jugendschutz.net; eco und FSM betreiben außerdem gemeinsam das Portal internet-beschwerdestelle.de.

Die drei Beschwerdestellen arbeiten eng zusammen und bekämpfen illegale, jugendgefährdende und entwicklungsbeeinträchtigende Inhalte im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes. Dazu gehören Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen, aber auch Gewaltdarstellungen, Hassrede oder Pornografie.

Zusammen mit klicksafe und der Nummer gegen Kummer sind sie im Safer Internet Centre Deutschland aktiv und werden als Beschwerdestellen von der EU finanziell gefördert.

In Deutschland arbeiten die Beschwerdestellen eng mit dem Bundeskriminalamt zusammen, über diese gemeinsame Arbeit berichtet die Bundesregierung jährlich. International sind sie Teil von INHOPE, dem weltweiten Netzwerk von Internet-Beschwerdestellen zur Bekämpfung von Kindesmissbrauchsdarstellungen.eschwerdestellen zur Bekämpfung von Kindesmissbrauchsdarstellungen.

Auch Sie können helfen. Falls Sie auf solche Inhalte stoßen, melden Sie diese bitte direkt über eins der Online-Beschwerde-Formulare bei den Beschwerdestellen.

Kurz-Video zum Aktionstag: 

Wer sind die Internet-Beschwerdestellen in Deutschland und was machen sie?

 

Was passiert konkret mit Hinweisen an die Beschwerdestellen?

Jeder Hinweis wird von speziell dafür ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genau geprüft. Dabei wird zunächst untersucht, ob es sich bei den gemeldeten Inhalten um Verstöße gegen strafrechtliche Regelungen handelt oder ob die Inhalte aus Gründen des Jugendschutzes nicht im Internet frei verfügbar sein dürfen.

Wenn die Prüfung ergibt, dass es sich um illegale Inhalte handelt, ergreifen die Beschwerdestellen je nach Art der Inhalte unterschiedliche Maßnahmen. In Deutschland gespeicherte Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen, zum Beispiel, werden sofort an das Bundeskriminalamt gemeldet, mit welchem seit vielen Jahren eine enge Kooperation besteht.

Im nächsten Schritt informieren die Beschwerdestellen die zuständigen Hosting-, Plattform-, oder sonstigen Diensteanbieter, damit die Inhalte möglichst schnell gelöscht werden.

Die Verbreitung illegaler Inhalte macht an den Landesgrenzen natürlich nicht Halt, darum arbeiten die deutschen Beschwerdestellen auch mit internationalen Partner-Beschwerdestellen innerhalb des INHOPE-Netzwerkes zusammen, damit auch solche Inhalte, die in anderen Ländern gespeichert sind, schnell gelöscht werden.

Viele Hinweise erfolgen anonym, wenn aber eine E-Mail-Adresse hinterlassen wird, melden sich die Beschwerdestellen mit dem Ergebnis ihrer Prüfung beim Melder zurück.

Kurz-Video zum Aktionstag: Was passiert genau mit einem Hinweis an eine der Internet-Beschwerdestellen?

Kurz-Video zum Aktionstag: Können Missbrauchsabbildungen, die einmal online verbreitet wurden, überhaupt gelöscht werden?

 

Weitere Hilfsangebote und Ressourcen

Jede und jeder kann von sexualisierter Gewalt im Internet betroffen sein oder Fälle davon wahrnehmen, aber niemand muss in einer solchen Situation alleine dastehen! Es gibt zahlreiche Hilfs- und Informationsangebote, sowohl für Betroffene, Jugendliche und Kinder als auch für Eltern, Lehrkräfte und andere Erziehungsbeauftragte.

Kurz-Video zum Aktionstag: Was können Sie tun, wenn Ihnen online sexualisierte Gewalt begegnet?

Kurz-Video zum Aktionstag: Wie kann gegen Sexuelle Belästigung online vorgegangen werden?

 

Wir haben hier einige Angebote und Informationsquellen zum Thema zusammengestellt:

Meldemöglichkeiten:

 

Beratung, Hilfe:

 

Informationen zu Medienerziehung, technischem Jugendmedienschutz und weitere Ressourcen: